Nun sind bereits seit einem dreiviertel Jahr die benötigten Darlehen für unsere Solaranlage zugesagt und noch immer scheint es nicht richtig voranzugehen. Für die meisten von euch eher unverständlich, kann man doch von außen nur schwer nachvollziehen, an welchen Details so ein Projekt hängen kann. Grund genug, hier einmal ausführlich die Ursache zu erklären.

Das Chemietechnikum in der Lessingstr. 11, auf dem die Anlage zunächst geplant war, schied nach einer Prüfung der Gebäudestatik im Februar aus. Da diese Prüfung recht kostenaufwändig ist und man uns vorher vonseiten der Uni versicherte, das Dach sei geeignet, konnten wir diese Prüfung erst nach Einwerbung der Darlehen veranlassen. Das Problem war, dass es sich um eine weitgespannte Halle handelt, die in der Mitte keine tragenden Säulen hat und sich nur auf die Außenwände abstützt. Außerdem fehlten statische Angaben zum Gebäude, das noch zu DDR-Zeiten vor allem unter dem Blickwinkel der Kostenersparnis gebaut worden war. Eine komplette Statik für das Technikum zu erarbeiten, war für uns zu teuer, und die Aussagen, die der Statiker mit geringem Aufwand treffen konnte, hätten die Unterkonstruktion der Solaranlage sehr verteuert. Von diesem Dach mussten wir uns also verabschieden.

Die Uni durchforstete anschließend weiter ihren Bestand an Dächern und zog zwei von ihnen in Erwägung, um sie kurz darauf jedoch vor allem aus Kostengründen wieder zu verwerfen. Es vergingen weitere Monate, bis man uns von Seiten des Liegenschaftsdezernats der Uni ein neues Dach anbot, nämlich das Gästehaus der Uni am Herrenberg (auch hier liegt leider keine Gebäudestatik vor). Das Gästehaus hat, wie das Chemie-Technikum, ein Kassettendach. Dieses stützt sich jedoch auf ein Raster von Querstegen, die auf der obersten Geschossdecke aufliegen (siehe Skizze). Von der Gesamtbelastung her ist dieses Dach daher unproblematisch.

Problematisch ist allerdings, dass man das Dach nach Aussage des Statikers nur an genau den Stellen belasten darf, an denen die Stege auf der Geschossdecke aufliegen (grün markiert). Um also zwischen den Stegen Module zu befestigen braucht man wiederum eine solide Unterkonstruktion, die die Auflagepunkte miteinander verbindet, und das ist wieder eine Kostenfrage.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, solch eine Unterkonstruktion zu fertigen (Stahl oder Alu), und viele verschiedene Firmen, die das zu höchst unterschiedlichen Preisen tun und z.T. sehr lange brauchen, um auf eine Anfrage überhaupt erst einmal zu reagieren - da bleibt uns nichts übrig, als uns in Geduld zu üben.